Claus Detlef Ratjen
Ehemaliger Präsident, German Greenkeepers Association
 

 

 

Chronik der Internationalen Greenkeepers' Association IGA

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg, in den 50er Jahren, regte sich auch wieder Leben auf den noch vorhandenen Golfplätzen in der amerikanischen und der englischen Besatzungszone.

 

Die Vertreter der Besatzungsmächte spielten zum Teil auf beschlagnahmten Plätzen, oder man baute neue Golfplätze.

 

Von den alten Platzmeistern der Vorkriegszeit waren nur wenige in ihren alten Beruf zurückgekehrt. Der Deutsche Golfverband etablierte sich in Wiesbaden. Frau Nora Zahn, der ersten Generalsekretärin des Golfverbandes, war es vorbehalten, zur ersten Zusammenkunft von Greenkeepern 1966 nach Wiesbaden einzuladen. Das Hauptreferat hielt der deutsche Golfpapst Herr von Limburger.

 

Leider brachte diese erste Zusammenkunft nicht den erhofften Start von Schulung und Weiterbildung. Die einzige Möglichkeit zur Aus- oder Weiterbildung gab es an den beiden vom Golfverband benannten Golfplätzen in Krefeld und Köln mit den Kollegen Benger und Karl Sohn. Das Vorhaben, durch jährliche Tagungen auf diesem Gebiet weiterzukommen, konnte nicht verwirklicht werden. Es erfolgte von seiten des Deutschen Golfverbandes keine weitere Einladung.

 

Auf Umwegen erfuhr man, dass man in der Schweiz eine Aus- resp. die Weiterbildung für Greenkeeper plante. Der Vater dieses Gedankens war der englische Golfplatzarchitekt Donald Harradine, der in Caslano lebte. Er konnte auf viele europäischen Golfplätze verweisen, die unter seiner Leitung entstanden waren. Er wollte, wie es schon in England und den USA der Fall war, eine gute Ausbildung und Schulung von Greenkeepern ermöglichen. So kam es im Jahr 1968 zu einem informellen Vorgespräch in Caslano. Aus Deutschland nahmen die Kollegen Schilling (Bad Homburg), Bauer (Saarbrücken, und Fleischer (Kronberg), teil. Aus der Schweiz waren es die Kollegen Kressig, Benzoni und Ladner.

 

Man war sich über die Wichtigkeit der Schaffung von Weiterbildungsmöglichkeiten für Greenkeeper im klaren. Dieses Ziel setzte man sich für das kommende Jahr. Es sollte ein Verein für alle kontinentaleuropäischen Greenkeeper werden. Als Gründungsort war Caslano vorgesehen.

 

Nach intensiver mündlicher und schriftlicher Öffentlichkeitsarbeit kam es am letzten Wochenende im Oktober 1969 zur Gründung der Internationalen Greenkeepers´ Association. Die Schweiz, Deutschland, Österreich und Frankreich waren vertreten. Die Gründungsversammlung wählte Don Harradine zum ersten Präsidenten der Vereinigung. Frau Babette Harradine erklärte sich bereit die Schriftführung und die Kasse zu übernehmen. Auch die Industrie war an der Gründungsversammlung vertreten. Die Herren Hirschi und Dame sagten ihre Unterstützung zu. Im folgenden Jahr wurde eine Satzung erarbeitet. Die Internationale Greenkeepers’ Association wurde in der Schweiz als gemeinnütziger Verein eingetragen.

 

Von den Golfverbänden war leider noch keine Unterstützung zu erhalten. Alle Vorstösse auf diesem Gebiet blieben erfolglos. Man beobachtete die Vereinsgründung mit grosser Zurückhaltung.

 

Die ersten Lehrgänge wurden in Caslano und Regensburg abgehalten. Hier war es besonders Herr Hellstern, dem grosser Dank gebührt. Ein eigenes Fachjournal, das Bulletin “The International Greenkeeper”, ging an jedes Mitglied. Dies war ein grosses Verdienst von Babette Harradine. Gross war wie immer die Unterstützung durch die Industrie und durch Gönnermitglieder.

 

In den ersten 80er Jahren konnten die ersten Greenkeeperkurse in Arnheim-Papandal in Holland durchgeführt werden. Sie waren ein grosser Erfolg für die Association. Eine offizielle Anerkennung des Greenkeepers als Lehrberuf konnte leider noch nicht erreicht werden.

 

Nach langen Vorarbeiten konnte ein Lehrbuch über Greenkeeping in deutscher Sprache verfasst werden. Das eigene Fachjournal wurde nun zusammen mit der englischen Greenkeepers Association herausgegeben.

 

Im Jahr 1988 kam es zum ersten Kontakt mit der Deulaschule Kempen. Lehrgang und Prüfungsunterlagen wurden erarbeitet und von der Landwirtschaftskammer Rheinland genehmigt. Dies war der Durchbruch zu einer Berufsausbildung mit staatlich anerkanntem Abschluss. Im Februar 1989 begann der erste Lehrgang an der Deulaschule.

 

Neu war das “Greenkeeper Journal”, welches zusammen mit der Fachzeitschrift “Rasen” erschien. Besondere Verdienste daran hatte Herr Müller-Beck.

 

Die IGA war auf über 550 Mitglieder angewachsen. Es gab erste Bestrebungen auf nationaler Ebene zu arbeiten. Besonders die französischen Kollegen fühlten sich, wegen der immer wieder auftretenden Verständigungsschwierigkeiten, etwas benachteiligt.

 

Eigene Greenkeepertagungen wurden auch in Österreich und Holland abgehalten. Es zeichnete sich eine neue Organisationsform für die IGA ab.

 

An der Generalversammlung 1992 in Bad Kissingen wurde über die Gründung eines Greenkeeper Verbandes Deutschland beraten. Dieser wurde dann am 25.3.1993 gegründet.

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